Freitag, 23. November 2007

Josephinerball 2007

Der legendäre Josephinerball stand heuer ganz unter dem Motto "In einer Nacht um die Welt". Die Hallen des Wieselburger Messegeländes wurden dem Thema entsprechend eingerichtet: vom Österreich-Heurigen über die Afrika-Disco bis hin zur amerikanischen Jazz-Bar (und viele Locations mehr) wurde den 3800 Besuchern ein hochdekoratives Ambiente geboten. Dir. DI Alois Rosenberger dankte in seiner Eröffnungsrede speziell Mag. Hans Wurzer, der den Ball überaus erfolgreich organisiert hat. Der Josephinerball ist alljährlich ein fixer Treffpunkt der Who-Is-Who von Politik und Wirtschaft. Heuer beehrte u.a. Generaldirektor Ludwig Scharinger von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, selbst ehemaliger Josephiner, den Ball mit seiner Anwesenheit und sagte in einer kurzen Ansprache, "dass man als Josephiner immer wieder gerne zum Tatort zurück kehrt". Die schwungvolle Polonaise, die überaus gelungene Mitternachtseinlage und die wie immer vorzügliche Tanzmusik von Steven's Big Band sorgten für gute Stimmung bei den Ballgästen und es wurde bis in die frühen Morgenstunde getanzt und gefeiert.

Kommentar:
Der Josephinerball, seines Zeichens der mit Abstand größte Ball in der Region, konnte heuer mit einer überaus attraktiven Dekoration, einer unkonventionellen mitreißenden Polonaise sowie einer beeindruckenden Mitternachtseinlage glänzen. Dennoch gab es ein paar Kritikpunkte, wobei drei besonders hervor stachen: erstens ist es unverständlich, was ein 14jähriger Schüler auf dem Ball zu suchen hat. Zweitens wurden die ersten "Alkoholleichen" (zwei junge Mädchen) um 22:35 Uhr (!) von der Rettung abgeholt, obwohl die beiden am Eingang kurz vorher schon völlig betrunken waren. Drittens und gravierendster Punkt war die Gaderobe beim Heimgehen, wo es fast schon zu tumultartigen Szenen gekommen ist, weil durch ein schlechtes Organisationssystem nur noch Chaos pur herrschte: die Besucher (sowie auch der Schreiber dieser Zeilen) mussten bis zu einer halben Stunde ausharren, bis ihnen endlich ihre Jacken und Mäntel ausgeliefert wurden. Mitschuldig bei allen diesen drei Punkten ist sicherlich das Security-Team, das eigentlich dazu angehalten ist, für Ordnung zu sorgen.


Foto 1: Lucia Dragovits (l.) und Melanie Piringer reisten in einer Nacht um die Welt

Foto 2 & 3: Die Mitternachtseinlage fand bei den Besuchern großen Anklang

Foto 4: Christine Gruber, Barbara Gangel, Katharina Kammerl und Bernadette Mayer genoßen den Ball in allen Zügen

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Erschienen im Bezirksblatt Scheibbs

Freitag, 2. November 2007

Stephan Schulmeister begeistert Studenten an der FH Wieselburg

Dr. Stephan Schulmeister, durch zahllose Publikationen Österreichs bekanntester Ökonom und seit genau 35 Jahren ein Urgestein des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO), ist Jahr für Jahr einer der interessantesten Gastlektoren an der FHWN Campus Wieselburg in der Vorlesung Volkswirtschaftslehre, die von Professor Mag. Gottfried Kögler gestaltet wird. Für seinen Vortrag am 30. Oktober hat er sich eines seiner Lieblingsthemen, nämlich „Die Spiele auf den Finanzmärkten und ihre realwirtschaftlichen Folgen“ gewählt, das nach der amerikanischen Immobilienkrise diesen Sommer nach wie vor hochaktuell ist. Zu Beginn erklärte er den Zuhörern die allgemeinen Aufgaben des Finanzmarktes und die verschiedenen Möglichkeiten, wie man an der Börse handeln kann. Als große Schwierigkeit sieht er, dass immer mehr Unternehmen an der Börse spekulieren, anstatt die Gewinne in Arbeitsplätze und Investitionen anzulegen. Danach ging er u.a. genauer auf die Problematik von Hedge-Fonds ein, die seiner Meinung nach durch das Nicht-Vorhandensein von ausreichenden Reglementierungen und Vorschriften zur Instabilität des Weltwirtschaftssystems beigetragen haben. Schulmeister glaubt, dass die in den letzten Jahren stark gestiegenen Aktienbörsen gerade an einem markanten Wendepunkt stehen und die Immobilienkrise nur der Ausgangspunkt für war, deren ganze Auswirkungen man erst in 3 bis 6 Monaten sehen wird nach dem Zinssprung bei den Krediten. Eine Bestätigung für seinen Standpunkt sieht er in der Sorge der Notenbanken, die sich in den Milliarden-Geldspritzen auszeichnet. Als Ausweg aus dem Dilemma sieht er die Politik gefordert, die z.B. Finanzinstrumente besser reglementieren sollte, u.a. durch die Einführung der Tobin Tax. Zum Abschluss konnten sich die begeisterten Studenten noch selber am Thema beteiligen und dem Experten Fragen stellen, die er auch bereitwillig beantwortete.

Foto (v.l.n.r.): Die Studenten Doris Boigner, Katharina Chalupa, Daniel Sturm, Katharina Koutny hörten aufmerksam zu beim Vortrag von Dr. Stephan Schulmeister und VWL-Professor Mag. Gottfried Kögler
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Artikel erschienen im Bezirksblatt Scheibbs